PFLEGEWOHNUNG, SCHOTEN

Das Haus ist für eine 6-köpfige Familie mit einem behinderten Sohn (Angelman-Syndrom) bestimmt. Die Wohnung muss daher auf die räumlichen Betreuungsbedürfnisse des Sohnes zugeschnitten sein. Das bedeutet, dass die Wohnung vollständig rollstuhlgerecht gestaltet werden muss und dass die Wenderadien des Rollstuhls bei der Entwicklung des Grundrisses des Erdgeschosses maßgebend sind. Darüber hinaus muss ein spezieller Schlafbereich mit entsprechenden sanitären Einrichtungen für den Sohn ebenerdig liegen (Sicherheit). Außerdem wirken sich die Abmessungen der Hilfsmittel/Fahrradwagen/Rollstühle auf den endgültigen Plan aus. Da die Entwicklung des behinderten Sohnes schwer abzuschätzen ist, wird das Haus praktisch allen möglichen Szenarien gerecht. So wird das Haus zu einem nachhaltigen Lebensumfeld für die Familie.

Die geschichtete Fassadenarchitektur, bei der die Böden aus Mauerwerk durch horizontale Mauerwerksverkleidungen hervorgehoben werden, staffelt das Haus. Die schwarzen Fensterprofile gehen in die Glasflächen über und sorgen für ein ruhiges Erscheinungsbild des Hauses. Im Erdgeschoss faltet sich die Ziegelfassade auf Höhe des Eingangs nach innen und betont so den Eingang. Dieses Verfahren wird auch an der Rückfassade angewandt. Dies verleiht dem Gebäude ein weicheres Aussehen und erweitert den Blick auf den Garten aus dem Inneren des Hauses.

Die Wohnung ist zu den vier das Gebäude umgebenden Seiten hin ausgerichtet, so dass keine „Rückseiten“ entstehen. Besonderes Augenmerk wird auf die Beziehung des Hauses zum öffentlichen Raum gelegt. Große, bodentiefe Fenster schaffen eine Interaktion zwischen innen und außen, so dass man sehen kann, dass dieses Haus bewohnt ist. Auf der Rückseite schaffen diese ebenerdigen Fenster eine starke Beziehung zwischen innen und außen.